Bisher:

Blütenwanderung um das Cap Norfeu 2025

Via Crucis in Castelló d´Empúries 2025

Karneval in Roses 2025

Umzug der Heiligen Drei Könige in Roses 2025

Lebende Krippe Lers 2024/25

Karneval in Empuriabrava 2024

Karneval in Roses 2024

Empuriabrava im Dezember 2024

Roses und Umgebung

Eine Rundwanderung um das Cap Norfeu zur Blütenzeit (April/Mai) ist ein besonderes Naturerlebnis. Die Halbinsel, Teil des Naturparks Cap Creus, zeichnet sich durch Naturbelassenheit, einen großen Reichtum an mediterranen Pflanzen, eine Vielfalt an Vögeln und geologische Besonderheiten aus.

Heute ist das Cap nach der griechischen Sagenfigur des Sängers Orpheus benannt (Cap N´Orfeu). Demnach soll er auf einem Schiff hier vorbeigefahren sein und mit seinem Saitenspiel und Gesang die Pyrenäenberge so fasziniert haben, dass sie näher rückten. Dabei stürzten einige ins Meer und bildeten so die Halbinsel.

Orpheus bezauberte durch Instrumentenspiel und Gesang auch Hirten und Tiere. Tatsächlich ist das Cap Norfeu nicht nur eine antik anmutende Landschaft, sondern auch altes Hirtengebiet. Davon zeugen einige Trockensteinbauten und eine Höhle (mit vorgebautem Eingang) und daneben liegender Kapelle. Ursprünglich waren Höhle und Kapelle Aufenthaltsort von Eremiten, dann diente sie Hirten als Unterkunft.

Immer idyllisch ging es aber auf der der Festung Roses vorgelagerten bergigen Halbinsel nicht zu. Auf der höchsten Spitze stehen die Reste  eines steinernen Wachturms (mit Wasserreservoir im Parterre). Ihn eroberten 1643 Franzosen und er konnte nur durch eine List zurückgewonnen werden. Es waren dann wieder französische (napoleonische ) Truppen, die den Turm auf auf ihrem Rückzug sprengten.

Bei unserer Wanderung war die Mittelmeerheide zur vielfarbigen Blütenlandschaft geworden. Die verschiedenen Zistrosenarten leuchteten weiß und rosa, der Ginster bildete gelbe Farbflecken zwischen den Büschen, violette Orchideen  streckten sich dem Licht entgegen, Disteln ließen Sternenblüten erstrahlen und mediterrane Kräuter, Rosmarin, Thymian, zeigten sich als Blütenteppiche. Im Gestrüpp sangen Rotkehlchen, über uns schwebten Falken am Himmel.

Wir hatten auch das Glück zwei seltene Naturschauspiele zu beobachten. Am ursprünglich blauen Himmel bildete sich ein großer Sonnenhalo, ein Lichthof um die Sonne.

Im Meer unter uns sahen wir Sardinen- und Sardellenschwärme ihre Spuren ziehen. Plötzlich brodelte das Wasser auf und wir bemerkten die aufblitzenden Körper von großen Thunfischen, die in die Schwärme einfielen. Auch Möven stürzten ins Wasser hinab und machten Beute. 

Der Abstieg von der Turmhöhe ist beschwerlich - man sollte sich überhaupt für die Wanderung gut ausrüsten: Trink- und Essenvorrat, gutes Schuhwerk, Sonnenhut, evtl. einen Stock, ein Fernglas ... und ein Pflanzenbestimmungsbuch oder eine entsprechende App. Auch ist das letzte Stück der Zufahrt (ab der Cala Montjoi) nicht für jeden Pkw geeignet. Im Sommer, in der Touristenzeit, gibt es Beschränkungen für Zufahrt und Wege.

18.04.2025: Via Crucis Vivent - Der lebende Kreuzweg - in Castelló d´Empúries 

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Wie in vielen Orten Kataloniens wird auch in Castelló d´Empúries der Leidensweg Jesu von Einwohnern dargestellt. Es ist ein eindrucksvolles Erlebnis den Zug durch die alte Stadt und die Kreuzigung am Portal der Basilika Santa Maria zu erleben.

Viele Menschen waren gekommen, um das Geschehen zu sehen. Aber auch die marmornen Apostelfiguren und die Heiligen Drei Könige am Portal scheinen daran teilzunehmen.

Die lebende Darstellung orientiert sich an den Szenen der Passion Jesu auf dem Alabasteraltarretabel im Inneren der Kirche.

In Spanien und Katalonien beendet der 6. Januar die Weihnachtszeit, wobei dieser Tag ein Höhepunkt ist. An ihm erhalten traditionell die Kinder die Geschenke, die hier nicht vom Christkind oder vom Weihnachtsmann gebracht werden, sondern von den Heiligen Drei Königen.

Am Vorabend des 6.01. ziehen die drei Könige ["Melchor, Gaspar und (der dunkle) Baltasar"] mit ihrem Gefolge in die Städte und Dörfer ein.  Schon vorher hatten sie einen Diener geschickt, die die auf Karten geschriebenen Wünsche der Kinder eingesammelt oder  in Sammelpunkten aufgenommen hat.

In Roses kommen die Könige vom Meer. Diese Jahr stiegen sie aber nicht aus einem Schiff, sondern fanden sich am Sporthafen ein und begannen von dort aus ihre Kavalkade entlang der Strandstraße. 

Die Umzüge in den Städten - auch in Roses - sind prächtig und aufwendig, die Könige auf prächtigen Karossen, begleitet von phantasievoll und exotisch gekleideten Gestalten, Dienern ("Patges"), Traum- und Sternenwesen, teilweise tanzend, mit Kapellen, ein magisch anmutendes Festtreiben, erfüllt von Lichtern, Farben, Bewegung und Musik - karnevalesk. Die Straßen sind von heiter gestimmten Menschen gesäumt, darunter viele Laternen tragende Kinder, es gibt Interaktionen zwischen den Zuschauern, den Kindern und den am Zug Beteiligten.

Ein Vater neben mir wendet sich an seinen kleinen Sohn: T’has portat bé? A veure..." "Mal sehen, ob Du das Jahr über brav warst!" War er dies, kann er von den Königen Geschenke erwarten, wenn nicht, kriegt er Kohle (Carbó). Die Kohle wird in einem Wagen im Zug mitgeführt, "Köhler" begleiten ihn. Ob die Kinder lieb waren, können sie aus einem Buch erfahren, das ein "Patge" herbeibringt. Sie erhalten wohl immer positive Antworten - wie der Kleine neben mir. Und dementsprechend tanzen die "Köhler" lieber, als Kohle zu verteilen. Und sollte ein Kind am nächsten Tag doch eine kleines Säckchen Kohle erhalten - denn kein Kind ist ja nur brav - dann hat sich die Kohle in wundersamer Weise in eine schwarze Süßigkeit verwandelt. Als Vorgeschmack für die am nächsten Tag zu erwartenden Süßigkeiten und Leckereien werden beim Umzug "Carameles" geworfen und verteilt.

Die Könge ziehen zum Rathaus. Wir sind wegen des Gedränges und der Kälte nicht mitgezogen. Aber üblicherweise halten die Könige am Rathaus eine Ansprache ("Discurso" - Gelegenheit zu aktuellen Bezügen!) und  bekommern den magischen Schlüssel zu den Häusern ausgehändigt, die sie nachts besuchen. Auf der Plaça Catalunya endet dann die "Zelebrierung" der Cabalgata in einem großen Festgetümmel.

Am nächsten Tag finden die Kinder die Geschenke vor, eventuell in Schuhen, die sie vor die Tür oder auf den Balkon gestellt hatten.

Wer noch mehr über die drei Könige erfahren will, kann meinen Artikel lesen: Die Heiligen Drei Könige in Katalonien - Geschichte und Brauchtum

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In vielen Orten Kataloniens werden um Weihnachten "Pessebres vivents" d.h. "Lebende Krippen" angeboten. Darsteller aus aus dem Ort stellen die Weihnachtsgeschichte nach. Die Besucher ziehen an Standbildern vorbei, die Szenen der Vorgeschichte der Geburt Jesu, die Geburt selbst und das volkstümliche Leben zur Zeit Jesu zeigen. Wir waren dieses Jahr in Llers (bei Figueres).

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In Llers durften wir in die alte Schmiede hinenblicken und in einem Privathaus in Empuriabrava eine katalanische Krippe bewundern.

Ein Hauch von Rio. Bunte Karren mit ausgelassen feiernden "Colles" (Gruppen), phantastisch Verkleidete, die tanzend hinterherziehen - Massen an Zuschauern, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollen.

"El Rei Carnestoltes", der "König Carnaval" regiert mit seinem ausgelassenen Gefolge - bis er am Montagabend zu Grabe getragen wird.

Carnaval - ein kurzes "Carne Vale", ein "Auf Wiedersehen Alltag". Und lieber solche lebenslustigen "Carri navales" als die "Narrenkarren" der Welt, die das ganze Jahr in den Medien an uns vorbeiziehen.

Bon Carnaval!